Hitzeschutz auf der Arbeit – wie kann ich Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten?

Hohe Temperaturen – eine echte Belastung am Arbeitsplatz
Mit steigenden Außentemperaturen im Sommer nehmen auch die Belastungen am Arbeitsplatz zu. Ob im Büro, in der Produktion, im Außendienst oder auf dem Bau – große Hitze kann die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen und sogar die Gesundheit gefährden. Symptome wie Kreislaufprobleme, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen oder Erschöpfung sind keine Seltenheit. Arbeitgeber sind daher gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zum Hitzeschutz zu ergreifen.
Rechtliche Grundlagen zum Hitzeschutz
Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) sowie die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.5 „Raumtemperatur“) legen klare Richtwerte fest: Steigt die Raumtemperatur über 26 °C, muss der Arbeitgeber prüfen, welche Maßnahmen ergreifbar sind, um die Belastung zu senken. Ab 30 °C wird aktives Handeln verpflichtend – ab 35 °C gilt ein Raum ohne geeignete Schutzmaßnahmen sogar als nicht mehr geeignet für die reguläre Arbeit.
Praktische Maßnahmen für den Hitzeschutz
Um die Temperaturbelastung zu reduzieren, gibt es zahlreiche Maßnahmen – sowohl organisatorisch als auch technisch:
- Lüften in den kühlen Morgenstunden und Verschattung der Fenster durch Jalousien oder Vorhänge
- Nutzung von Ventilatoren oder Klimaanlagen, sofern vorhanden
- Verlagerung der Arbeitszeiten in die kühleren Tageszeiten (z. B. früherer Arbeitsbeginn)
- Bereitstellung von Trinkwasser und regelmäßige Trinkpausen
- Lockerung der Kleidungsvorschriften, soweit dies sicherheits- und branchentechnisch möglich ist
- Reduzierung körperlicher Belastung bei Arbeiten im Freien oder in heißen Innenräumen
Spezielle Risiken im Freien
Mitarbeitende im Freien, z. B. auf Baustellen oder in der Landwirtschaft, sind besonders gefährdet. Neben der Hitze selbst kommt hier die direkte Sonneneinstrahlung hinzu. Schutzkleidung, Kopfbedeckungen, Sonnencreme sowie regelmäßige Pausen im Schatten sind essenziell. Arbeitgeber sollten zudem UV-Schutz als festen Bestandteil des Arbeitsschutzes etablieren.
Fazit: Vorsorge zahlt sich aus
Hitzeschutz am Arbeitsplatz ist kein Luxus, sondern eine notwendige Maßnahme zum Erhalt der Gesundheit, Sicherheit und Produktivität der Mitarbeitenden. Durch vorausschauende Planung und gezielte Schutzmaßnahmen können Betriebe dazu beitragen, die Sommermonate sicher und effizient zu überstehen.
Kontakt & Unterstützung
Sie haben Fragen zu den Möglichkeiten, in Ihrem Betrieb geeignete Maßnahmen für den Hitzeschutz festzulegen? Wir unterstützen Sie gern – von der Beratung über die Gefährdungsbeurteilung bis zu praxisnahen Maßnahmenplänen.
Bei Interesse wenden Sie sich gern an uns über das Kontaktformular oder per E-Mail an post@institut-fuer-arbeitsmedizin.de.